Große Popularität erlangte die Camouflage Kleidung erstmals in den USA der 1960er Jahre. Zunächst trugen hauptsächlich Anti-Kriegs-Demonstranten die oliv-graue Kleidung – kurz O.D. für “olive drab”.
Jacken und Hosen mit Camouflage Muster wurden zu einem Symbol des Protests gegen die vorherrschenden politischen Zustände. Die Vielseitigkeit der Tarnmuster, deren rebellisches Image und die markanten Designs inspirierten auch Modedesigner wie Franco Moschino oder Jean-Charles de Castelbajac. In den 1990er Jahren erlebte Camouflage ein Revival und wurde sowohl in der Streetwear als auch in der High Fashion verwendet, etwa von Tommy Hilfiger, Dolce & Gabbana oder Marc Jacobs für Louis Vuitton. Etabliert wurden Tarnmuster nicht nur im militärisch anmutenden Stil, sondern auch in leuchtenden Kolorationen, wie etwa Lila oder Rosa.
Einfarbige Camouflage
Einfarbige Camouflage basiert auf den einfarbig tarnenden Uniformen der im 19. Jahrhundert ins Ausland entsandten kolonialen Besatzungen. Deren Einsätze fanden meist in trockenen und tropischen Regionen statt, in denen sand- und khakifarbene Uniformen die beste Tarnung für Soldaten boten. Auch das deutsche Heer trug ab 1907 feldgraue Uniformen. Merkmal der noch heute in der Mode beliebten solid colors sind das unifarbene Design und die meist schlichte Gestaltung der Schnitte.
OD grün Camouflage
Bevor die US Army in den 1970er Jahren mehrfarbige Tarnkleidung mit den bekannten Fleckenmustern einsetzte, dominierten einfarbige Kleidungsstücke. Mehrheitlich kam die Koloration “Olive Drab” (kurz OD) zum Einsatz. Der olivgrüne Ton war über Jahrzehnte die prägende Farbe der amerikanischen Streitkräfte. Der Begriff Olivgrün umfasst dabei verschiedene Nuancen dunkelgrüner Farbtöne. Die Farbe ist nicht immer einheitlich definiert. So finden sich Varianten des dunklen und matten Grüntons die mehr in ein Geld oder mehr in ein Braun übergehen.
Khaki Camouflage (Coyote Brown)
Die Farbe Khaki ist ein Erdton und wurde nach dem gleichnamigen tropischen Baum benannt. Die Farbe wurde in der Tarnkleidung für den tropischen Einsatz verwendet – erstmals im Jahr 1848 für die Uniformen des Regiments der englischen Armee in Indien. Später stieg die Farbe zur amtlichen Uniformenfarbe für die British Army auf. Populär wurde Khaki zudem als Koloration für Außenarbeits- oder Jagdanzüge. Die Farbe findet sich heute auch noch bei den Pfadfindern. Khaki besteht aus einem leicht abgedunkelten Gelb und wird bei Hosen auch als “Chino” bezeichnet.
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Mehrfarbige Camouflage Muster
Mehrfarbige Tarnmuster können als Nachfolger der einfarbigen Camouflage betrachtet werden. Diese Muster wurden erstmals nach dem Ersten Weltkrieg verwendet, angefangen mit dem aus scharfeckigen Tarnflecken in den Farben Rostbraun, Ockergelb und Grün bestehendem Splittertarn. Charakteristisch für mehrfarbige Tarnmuster ist die Kombination mehrere Kolorationen, die scharfeckig oder in unregelmäßigen Formen, punkt-, strich- oder fleckenartig auf der Kleidung verteilt sind. Bei einigen Mustern werden die farbigen Flächen durch schwarze Striche voneinander abgegrenzt.
Woodland Tarnmuster
Das Woodland-Muster ist eines der bekanntesten Tarnmuster. Es basiert auf dem ERDL-Muster, das die US-Army beim Einsatz im Vietnam trug. Die Abkürzung steht für Engineer Research & Development Laboratory. Bei der Woodland-Camouflage gehen braune, beige und dunkelgrüne Bereiche ineinander über, unterbrochen von schwarzen Tönen. Die Kontraste treten bei diesen Farbkombinationen deutlicher hervor als bei anderen Tarnkleidungen. Damit werden die Kolorationen eines Waldes nachgeahmt. Dieses Muster gehörte unter anderem zur Battle Dress Uniform, welche die US-Soldaten, Flieger und Marines bis 2006 trugen.
MultiCam Tarnmuster
Das Muster MultiCam hat seinen Ursprung ebenso in den USA und war Teil der Konzeption “Future Force Warrior”. Dieses Programm sollte die Überlebensfähigkeit und Durchsetzungsfähigkeit der Soldaten auf den Schlachtfeldern der Zukunft verbessern. Dafür wurde eine leichtere und modernere Ausrüstung verwendet. Eingesetzt wurde das Muster unter anderem im Afghanistankrieg und bei amerikanischen zivilen Strafverfolgungsbehörden. Hintergrund bei MultiCam ist ein hellbrauner bis brauner Farbverlauf mit Zwischentönen in Lindgrün. Es dominieren gelb-grüne bis grüne Übergänge, die von hell-rosanen und dunkelbraunen Flecken unterbrochen werden. Das Gesamtbild des Gewebes ändert sich dadurch von grünlichen zu bräunlichen Bereichen. Große Farbbereiche werden durch kleine Flecken unterbrochen und akzentuiert. Damit wird ein Muster kreiert, das sowohl in der Wüste als auch im Unterholz tarnt.
Universal Camo Pattern (UCP) Tarnmuster
Das Universal Camo Pattern (kurz UCP) stellt eine Universaltarnung dar, die militärisch für alle Jahreszeiten und Regionen verwendet werden kann. Das UCP ist ein sogenanntes Digitalmuster, welches leicht verpixelt wirkt. Diese verpixelten Elemente verschwimmen aus einer gewissen Entfernung vor dem Auge des Betrachters und verbessern damit dir Tarnwirkung. Enthalten sind verschiedene Grau-, Grün- und Beigetöne, die pixelartig ineinander übergehen. Für Beobachter wird es zudem schwieriger, die Entfernung des Trägers der UCP-Kleidung einzuschätzen. Konturen verwischen mit der Umgebung und erschweren damit die Erkennung des Trägers. Dies wirkt besonders bei einem größeren Gebiet, das der Blick des Beobachters nur streifen kann.
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Operational Camouflage Pattern (OCP) Tarnmuster
Das Operational Camouflage Pattern (auch OCP) wird ebenso als Scorpion W2 bezeichnet und dient der US-Army seit Mitte 2015 als Haupttarnmuster. Vorteil dieser Variante ist die bessere Tarnwirkung, aufgrund derer es das vorher eingesetzte und sehr ähnliche MultiCam ablöst. Das Muster besitzt einen hellen olivgrünen Ton als Grundfarbe, der mit beigen, hellgrauen, dunkelgrünen, braunen und schwarzen Tarnflecken in unregelmäßiger Anordnung durchzogen ist. Hinter der Entwicklung dieses neuen Musters stand das Anliegen, ein universell einsetzbares Muster zu erstellen, dass sowohl in Wald als auch Tropen, Wüste und Savanne einsetzbar ist.
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A-TACS® (Advanced Tactical Concealment System) Tarnmuster
Die Abkürzung steht für Advanced Tactical Concealment System. Dieses Muster besitzt chamäleonähnlichen Qualitäten, die ein Verschwimmen mit der Umgebung erreichen. Das Konzept “Muster in Muster” basiert auf einer Palette von natürlichen Farben, die sich miteinander vermischen. Diese sind auf eine neutrales Beige gedruckt. Das Muster eignet sich für den Einsatz auf felsigen, savannenartigen oder offenen Untergründen. Die komplexe Natur des Musters kann schwer kopiert werden und legt die Messlatte gegenüber den Möglichkeiten des Textildrucks höher. Das A-TACS®-Muster ersetzt unnatürlich wirkende, quadratische Pixel durch organische Formen. Das Tarnmuster wird mit einem mathematischen Algorithmus erzeugt. Zudem werden hier kleine Muster verwendet, um größere klare Formen zu kreieren, die ein besseres Verschwimmen mit dem Hintergrund ermöglichen. Aus der Nähe betrachtet wirkt das Advanced Tactical Concealment System so, als sei es durch Auftupfen von Farben in leicht abweichenden Nuancen entstanden.
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