Tagesrucksäcke, auch Daypacks genannt, sind die kleinsten Rucksäcke und haben ein maximales Packvolumen von 30 Litern. Man kann sie für eintägige Wander- oder Bergtouren verwenden oder aber auf vielfältige Weise im Alltag von ihren zahlreichen Vorzügen profitieren. Egal ob beim Wandern, in der Schule, in der Uni, für den Arbeitstag oder beim Einkaufsbummel, wer sein Gepäck auf dem Rücken trägt, entlastet die Wirbelsäule und hat die Hände frei. Je nach Einsatz bieten Tagesrucksäcke den passenden Stauraum für die kleinen Dinge des Alltags mit unterschiedlichen Fächern und Extras.
Daher gilt es vor dem Kauf natürlich in erster Linie die Frage zu klären, wofür der Rucksack verwendet werden soll. Auf einer Bergwanderung braucht man kein Laptopfach, und beim Einkaufen kein integriertes Trinksystem mit Schlauch. Somit lässt sich die Auswahl schnell eingrenzen, sobald man sich entschieden hat, welchem Zweck der Rucksack in erster Linie dienen soll.
Tagesrucksack kaufen – Worauf muss ich achten?
Im Folgenden haben wir alle wichtigen Informationen, die beim Kauf eines Tagesrucksacks für Wandertouren relevant sind, zusammengefasst.
Packvolumen des Rucksacks (Größe und Gewicht)
Ein wichtiges Kaufkriterium ist zunächst das Volumen des Tagesrucksacks. Dieses reicht von 10 bis 30 Liter. Während in die kleinsten Modelle wirklich nur die nötigsten Kleinigkeiten wie Geldbeutel, Handy und Schlüsselbund hineinpassen, findet in einem größeren Modell deutlich mehr Platz. Wer den Rucksack zum Wandern nutzen möchte, sollte sich also für einen Rucksack mit deutlich mehr Volumen entscheiden.
Für eine eintägige Wanderung empfiehlt sich eine Größe von 20 bis 25 Litern. Sollen Proviant und Ausrüstung für zwei Personen untergebracht werden, dürfen es ruhig 30 Liter sein, wenn die ganze Familie mit von der Partie ist und versorgt werden muss, entscheiden Sie sich für ein Modell mit mindestens 35 Litern. Manche Nutzer empfinden es als angenehm, im Rucksack zusätzlichen Stauraum übrig zu haben, in dem man spontan auch einmal die Jacke unterbringt, wenn es wärmer wird.
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Wenn man vorteilhaft packt, kann man mit einem 30-Liter-Rucksack auch einen Wochenendtrip bestreiten, ansonsten sind für Mehrtagestouren jedoch größere Modelle mit über 50 Litern Packvolumen empfehlenswert, die nicht mehr unter den Begriff Tagesrucksack fallen.
Ganz wichtig ist die Frage nach dem Eigengewicht des Rucksacks. Bringt dieser im leeren Zustand schon relativ viel Gewicht auf die Waage, so kann dies den Komfort gerade für zierlichere Menschen erheblich beeinträchtigen.
Organisation im Rucksack (Taschen und Fächer)
Ein Rucksack, in dem die benötigten Gegenstände durcheinander geraten, sodass man bei Bedarf erst herumwühlen und suchen muss, macht nicht viel Freude. Daher ist es wichtig, auf eine gut organisierte Einteilung und Fächer für die zahlreichen Kleinigkeiten zu achten, die man auf Tour dabei haben muss.
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Geldbeutel, Schlüssel, Smartphone, Erste-Hilfe-Set, Taschenlampe und vieles mehr sollten in kleineren Fächern Platz finden, auf die man schnell Zugriff hat. Wer gern unterwegs Musik hört, dürfte sich über eine MP-3-Player Tasche auf dem Schultergurt oder einen Kopfhörer-Auslass in einem der Nebenfächer freuen. Ist man gelegentlich auch mal in Großstädten im Gedränge unterwegs, sollte man wertvolle Gegenstände allerdings nicht in den relativ leicht zugänglichen kleinen Fronttaschen unterbringen, da hier Taschendiebe ein leichtes Spiel haben. Ein besonders geschütztes Fach für Wertsachen kann hier von großem Vorteil sein.
Gepolsterte Fächer für Kamera oder andere empfindliche Geräte sind ein Muss, wenn diese im Rucksack transportiert werden.
Wer mit dem Rucksack Fahrrad fährt oder längere Wandertouren unternimmt, lernt die Vorzüge eines Trinksystems zu schätzen, bei dem ein Wasserbehälter im Rucksack verstaut werden kann, von dem aus ein Trinkschlauch direkt zum Mund führt. Wanderer, welche die klassische Trinkflasche bevorzugen, bringen diese am besten in seitlichen Taschen unter. So kommt man unterwegs leicht an das Getränk heran, im Idealfall ohne den Rucksack absetzen zu müssen. Einige Modelle verfügen über isolierte Seitentaschen, sodass die mitgebrachten Flüssigkeiten warm oder kühl gehalten werden können.
Manche Rucksäcke bieten unterschiedliche Innenfächer, um Kleidung oder andere Gegenstände geordnet unterzubringen. Eventuell ist ein separates Fach für Nasswäsche von Vorteil, gerade wenn man zu starkem Schwitzen neigt und sich auf dem Berggipfel umziehen möchte.
Bei der Wahl des passenden Rucksacks ist es möglicherweise interessant, ob das Modell einen Deckel aufweist. Unter diesem kann man bequem Jacken oder Pullover einklemmen, wenn man diese nicht tragen möchte. Weiterhin lassen sich in einem Deckelfach innen kleinere Gegenstände wie Geldbeutel, wichtige Papiere oder Schlüssel unterbringen und sind so vor unerwünschtem Zugriff geschützt.
Viele Rucksäcke verfügen über Riemen mit Schnallen im Außenbereich, wo sich Wanderstöcke, Regenschirm, feuchte Kleidung, ein Sicherungsseil und vieles mehr festzurren lassen. So hat man schnellen Zugriff auf die Gegenstände und spart Stauraum im Inneren.
Auch ein Frontzugriff, durch den man von außen schnell an den Inhalt des Hauptfachs gelangen kann, ist oftmals bequem, gerade wenn man sehr dicht gepackt hat und nicht von oben nach unten alles durchwühlen möchte.
Ebenfalls sehr wichtige Features für einen guten Rucksack sind eine integrierte, gut sichtbare Regenhülle sowie Reflektoren für Wanderungen mit schlechten Sichtverhältnissen.
Einstellmöglichkeiten am Rucksack (Hüft- und Brustgurte)
Zwar ist bei einem kleineren Tagesrucksack das Tragesystem nicht so sehr von Bedeutung wie bei einem schweren Trekkingrucksack, einige Dinge sollten aber trotzdem bedacht werden.
Auch auf einer Tagestour ist es wichtig, dass der Rucksack gut gepolsterte Schulterriemen aufweist, die angenehm sitzen, nicht einschneiden und nicht von der Schulter rutschen können. Wer einmal mit einem Rucksack unterwegs war, bei dem die Schulterriemen nicht passen, weiß, wie unbequem das ist.
Auch verstellbare Hüft- und Brustgurte sind empfehlenswert, da sie bei höherem Rucksackgewicht den Tragekomfort deutlich verbessern, wenn ein Teil des Gewichts vom Rücken auf die Hüften verlagert und das Gewicht insgesamt gut über den Rücken verteilt werden kann. Der Hüftgurt muss am Körper fest anliegen und seitlich gepolstert sein. Die Polsterung sollte jedoch beidseitig eine Handbreite Abstand vom Bauchnabel haben.
Wichtig ist auch, auf die passende Rückenlänge des Rucksacks zu achten. Bei einigen Modellen ist diese individuell anpassbar. Informieren Sie sich hier unbedingt über die richtige Länge des Rucksacks. Wenn er optimal an Ihren Rücken angepasst ist, entlastet dies die Schultern enorm.
Tragekomfort (Lastenverteilung, Belüftungssystem etc.)
Mit zunehmender Größe des Tagesrucksacks erhöht sich das Gewicht und damit die Belastung des Rückens, daher sollte ein größeres Modell gute Einstellmöglichkeiten für die optimale Lastenverteilung bieten. Hüft- und Brustgurte wurden hier bereits erwähnt, doch es gibt noch weitere Aspekte, die den Tragekomfort eines Rucksacks erhöhen:
Dabei sind Kompressionsriemen eine wichtige Hilfe. Mit ihnen lässt sich das Volumen des Rucksacks anpassen und so die Lastenverteilung auf dem Rücken erheblich verbessern.
Bei sportlichen Aktivitäten oder starkem Schwitzen ist ein Netzsystem im Bereich des Rückens empfehlenswert. Dieses sorgt für eine gute Belüftung, indem es verhindert, dass der Rucksack direkt auf dem Rücken aufliegt. Ein Teil der Schweißbildung kann dadurch verhindert werden.
Allerdings ist es für manche Nutzer angenehmer, den Rucksack und damit die Last nah am Rücken zu tragen, sodass man bei Bewegungen eine bessere Kontrolle darüber hat. In diesem Fall muss auf das Belüftungssystem verzichtet werden.
Daher empfehlen wir in jedem Fall, einen Rucksack vor dem Kauf beim Fachhändler ausgiebig zu testen, und zwar auch mit Gewicht. Denn nur mit einer tatsächlichen Last am Rücken lassen sich die verschiedenen Einstellungen und der gesamte Tragekomfort richtig einschätzen.